7 Schritte zur inneren Stärke – Werde ein wahrer Stoiker

Das Prinzip des Stoizismus ist eine philosophische Lehre, die auf den Ideen und Praktiken der antiken griechischen und römischen Philosophen basiert, insbesondere auf den Schriften von Philosophen wie Epiktet, Seneca und Marcus Aurelius.

Tatsächlich geht es beim Stoizismus darum, eine Lebenshaltung zu kultivieren, die auf Gelassenheit, Selbstbeherrschung basiert. Ausserdem unterscheidet der Stoizismus ganz klar zwischen dem, was wir selbst kontrollieren können, und dem, was außerhalb unserer Kontrolle liegt.

Historisch gesehen entstand der Stoizismus im antiken Griechenland im 3. Jahrhundert v. Chr. Sein Gründer war der Philosoph Zenon von Kition, der seine Ideen auf der Agora in Athen lehrte. Der Stoizismus wurde später von Philosophen wie Epiktet, Seneca und Marcus Aurelius weiterentwickelt und verbreitet, insbesondere während der römischen Zeit.

Das grundlegende Prinzip des Stoizismus ist die Vorstellung, dass wir zwar nicht immer die Kontrolle über die äußeren Umstände unseres Lebens haben, aber dass wir immer die Kontrolle über unsere eigenen Gedanken, Gefühle und Handlungen haben. Indem wir diese innere Autonomie kultivieren, entwickeln wir eine tiefe innere Ruhe und Gelassenheit, die uns weitgehend unabhängig von den äußeren Bedingungen macht.

Ein weiteres wichtiges Prinzip des Stoizismus ist die Idee der „Eudaimonie“ oder des „guten Lebens“. Für die Stoiker besteht ein gutes Leben aber nicht darin, äußere Reichtümer anzuhäufen oder billigen Vergnügungen zu folgen, sondern darin, in Übereinstimmung mit der Natur und den eigenen Tugenden zu leben. Dies bedeutet, ein Leben zu führen, das von Weisheit, Tapferkeit, Gerechtigkeit und Selbstbeherrschung geprägt ist.

In der heutigen modernen Zeit erlebt der Stoizismus eine Renaissance, da seine Lehren viele zeitlose Prinzipien enthalten, die auch heute noch mehr denn je relevant sind. In einer Welt, die von Unsicherheit, Stress und Ablenkung geprägt ist, bieten die stoischen Lehren eine wertvolle Anleitung, um innere Ruhe, Gelassenheit und Resilienz zu entwickeln.

Im heutigen Kontext kann das Prinzip der Selbstbeherrschung des Stoizismus helfen, mit den vielen Ablenkungen und Versuchungen der modernen Welt umzugehen, indem es uns lehrt, unsere Aufmerksamkeit bewusst auf das zu lenken, was wirklich wichtig ist, und unnötige Ablenkungen zu reduzieren. Die stoische Praxis der Dankbarkeit kann uns helfen, unsere Perspektive zu verändern und uns auf das Positive in unserem Leben zu konzentrieren, selbst in schwierigen Zeiten.

Darüber hinaus unterstützt die stoische Idee der Eudaimonie uns dabei, ein sinnvolles und erfülltes Leben zu führen. Wir richten unsere Handlungen an unseren eigenen Werten und Prinzipien aus

Insgesamt bietet der Stoizismus einen zeitlosen Leitfaden für ein erfülltes und authentisches Leben, der auch in der modernen Welt von großer Bedeutung ist. Die Umsetzung der stoischen Lehren in unseren täglichen Alltag bewirkt eine tiefgreifende Veränderung in unserem Denken, Fühlen und Handeln. Wir führen ein Leben, das von innerer Ruhe, Gelassenheit und Sinnhaftigkeit geprägt ist.

Sieben Dinge, die ein Stoiker tut, um seine innere Stärke zu kultivieren:

Die Macht der Gedanken in die richtige Richtung lenken

Die ersten Momente des Tages sind entscheidend für die innere Ausrichtung eines Stoikers. Der Stoiker ist wie ein Gärtner, der sein Feld kultiviert. Er lenkt seine Gedanken bewusst und behutsam.

Marcus Aurelius, ein bedeutender Stoiker und römischer Kaiser, sagte einst:

„Du hast nur die Macht über deine Gedanken, nicht über äußere Ereignisse. Realisiere dies, und du findest Stärke.“

Das ist der Leitspruch des Stoikers. Es ist die stetige Erinnerung daran, dass die wahre Macht im Inneren liegt. Denn nur das kann der Mensch beeinflussen. Meditationen oder kontemplative Übungen sind die Mittel, mit denen der Stoiker seinen Geist beruhigt. Diese Handlungen geben ihm eine innere Ruhe und Halt im Alltag.

Die Gedanken bilden die Grundlage für alles Handeln. Deshalb ist es entscheidend, sie zu lenken und zu kontrollieren.

Gedankenlenkung kann in verschiedener Form geschehen. Man kann beispielsweise mit Atemübungen beginnen, den Geist zu beruhigen und sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Das ist eine ganz einfache Technik, die hilft, den Strom der Gedanken zu unterbrechen und eine gewisse Distanz zu den eigenen mentalen Prozessen zu gewinnen.

Ein weiteres mächtiges Instrument ist die Visualisierung, bei der sich der Stoiker positive Szenarien vorstellt und Affirmationen spricht, um seinen Geist auf einen Zustand der Ruhe und Zuversicht auszurichten.

Dankbarkeit kultivieren

Ein wahrer Stoiker hat ein Herz voller Dankbarkeit.

Epiktet, ein weiterer bedeutender Stoiker, lehrte:

„In allem, was geschieht, gibt es etwas Gutes. Selbst Dunkelheit und Stille tragen den Samen neuen Wachstums in sich.“

Auch wenn es manchmal schwerfällt, so glaubt der Stoiker fest daran, dass selbst inmitten von Schwierigkeiten und Herausforderungen etwas Gutes zu finden ist. Dieser Glaube ist für den Stoiker von unschätzbarem Wert, denn er versetzt ihn in einen Zustand tiefer innerer Zufriedenheit. Indem der Stoiker sich immer wieder bewusst macht, wofür er dankbar ist, ist er offen für die Fülle des Lebens und schenkt sich selbst und anderen Freude und Erfüllung.

Dankbarkeit trägt der Stoiker aber nicht nur in sich, sondern er nutzt auch äussere Zeichen und Instrumente dafür. So wird ein Stoiker beispielsweise ein Dankbarkeitstagebuch führen, in dem er jeden Tag drei Dinge notiert, für die er dankbar ist. Dies kann von kleinen Alltagsfreuden wie einem warmen Sonnenstrahl auf der Haut bis hin zu bedeutenden zwischenmenschlichen Beziehungen reichen. Durch das bewusste Fokussieren auf das Positive trainiert der Stoiker seinen Geist darauf, die Schönheit und Fülle des Lebens zu erkennen, selbst inmitten von Herausforderungen und Rückschlägen.

Die eigenen Werte klären

Der Stoiker reflektiert jeden Tag über seine persönlichen Werte und Prinzipien.

Seneca, einer der bedeutendsten Stoiker der Antike, sagte:

„Handle stets gemäß deinen Prinzipien, und du wirst niemals vom Weg abkommen.“

Das ist für den Stoiker eines seiner wichtigsten Lebensmottos. Es ist für ihn entscheidend, sich über seine eigenen Werte und Prinzipien klar zu sein und danach zu handeln. Dadurch bekommt sein Leben Richtung und Sinn. Was ist wirklich wichtig im Leben? Welche Ziele strebt er an? Mit dieser klaren Ausrichtung schafft er es, inmitten der vielfältigen Versuchungen und Ablenkungen des Alltags seinen Kurs zu halten.

Die Klärung der eigenen Werte ist ein tiefgreifender und transformativer Prozess. Ein Stoiker erstellt beispielsweise einen Wertekatalog für sich selbst, der die Prinzipien enthält, die für ihn von höchster Bedeutung sind. Das könnten Werte wie Mitgefühl, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit und Weisheit sein. Indem er regelmäßig über diese Werte nachdenkt und sie in seinem täglichen Leben zum Ausdruck bringt, lebt der Stoiker in Übereinstimmung mit seinen tiefsten Überzeugungen und schafft ein Leben von Bedeutung und Erfüllung.

Die Kontrolle übernehmen

Ein wesentlicher Grundsatz des Stoizismus ist die Unterscheidung zwischen dem, was wir kontrollieren können, und dem, was außerhalb unserer Macht liegt. Diese Unterscheidung zu treffen fällt den meisten Menschen äußerst schwer.

Epiktet sagt dazu:

„Das Glück des Menschen hängt nicht von äußeren Umständen ab, sondern von der inneren Einstellung.“

Deshalb ist es für den Stoiker sehr wichtig, dass er die Kontrolle über seine eigenen Gedanken, Gefühle und Handlungen hat. Jeden Tag macht er sich bewusst, dass äußere Umstände zwar da sind und auch unvorhersehbar sind, aber seine Reaktion darauf unter seiner eigenen Kontrolle liegt. Das gibt ihm die innere Autonomie, sich von der Tyrannei äußerer Umstände zu lösen und wahre Freiheit zu finden.

Eine gute Übung in diesem Zusammenhang ist beispielsweise die „Drei-Atemzüge-Regel“.

Jedes Mal, wenn Momente und Situationen der Frustration oder des Ärgers entstehen, nimmt der Stoiker drei tiefe Atemzüge, um seine Emotionen zu beruhigen und einen klaren Kopf zu bewahren. Eine dadurch mögliche gelassene und konstruktive Reaktion gibt dem Stoiker innere Stärke und Selbstkontrolle.

Auf das Wesentliche konzentrieren

Die Konzentration auf das Wesentliche ist in einer Welt voller Ablenkungen und Reizüberflutung für den Stoiker von entscheidender Bedeutung.

Johann Wolfgang von Goethe, zwar kein Stoiker, aber dennoch weise, sagte:

„Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun.“

Schon Goethe wusste also, dass es nicht ausreicht, sich über seine Ziele und Werte im Klaren zu sein, sondern dass es entscheidend ist, auch danach zu handeln. Das bedeutet für den Stoiker, dass er sich jeden Tag klare Ziele setzt und Prioritäten schafft. Die Aufstellung von Prioritäten vermeidet unnötigen Stress und maximiert die eigene Effektivität.

Um dies in der Praxis umzusetzen, gibt es viele Möglichkeiten. Ein Stoiker könnte beispielsweise eine tägliche To-Do-Liste erstellen und seine Aufgaben nach ihrer Dringlichkeit und Bedeutung ordnen. Dazu gibt es mittlerweile jede Menge Tools und Vorgehensweisen – ob elektronisch oder ganz klassisch von Hand. Die Konzentration auf die wichtigsten und dringendsten Aufgaben schafft Raum für Kreativität, Produktivität und persönliches Wachstum.

Resilienz aufbauen

Ein wahrer Stoiker weiß, dass das Leben immer voller Herausforderungen und manchmal auch Rückschlägen ist. Deshalb ist es für den Stoiker wichtig, seine innere Widerstandskraft zu stärken.

Epiktet lehrte:

„Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich.“

Wahres Glück liegt generell nicht Äusserlichkeiten, sondern in der inneren Einstellung. Schwierigkeiten sind dazu da, überwunden zu werden, und jeder Fehler bietet eine Gelegenheit zum Lernen. Das gibt dem Stoiker seine unerschütterliche Stärke.

Um diese Fähigkeit zu trainieren, sucht sich ein Stoiker beispielsweise täglich eine kleine Herausforderung, um seine Fähigkeit zur Bewältigung von Schwierigkeiten zu stärken. Dies könnte ganz banal eine einfache Aufgabe wie das Kalt-Duschen am Morgen sein oder eine große Aufgabe, wie das Führen einer schwierigen Konversation, die man bisher vermieden hat. Sich bewusst für das Unbequeme zu entscheiden und seine Grenzen zu erweitern, gibt persönliche Stärke und Zuversicht.

Achtsam handeln

Für den Stoiker stehen Achtsamkeit und Bewusstheit ganz oben.

Marcus Aurelius sagte einst:

„Handle stets so, als ob die Handlung, die du vollziehst, die letzte deines Lebens wäre.“

Dieser Grundsatz bedeutet für den Stoiker, dass jede Handlung, jede Begegnung und jede Entscheidung eine Gelegenheit zur Selbsterkenntnis und zum Wachstum bietet.

Achtsam zu sein ist eine lebenslange Reise. Das unterstützt der Stoiker zum Beispiel durch eine tägliche kurze Meditations- oder Achtsamkeitsübung. Das kann eine einfache Atemmeditation sein, bei der man sich auf den Atem konzentriert und seine Gedanken vorbeiziehen lässt, ohne sich an sie zu klammern.

So kultiviert man als Stoiker seine innere Stärke und Standhaftigkeit. Mit der Einstellung eines Stoikers ist man ein leuchtendes Beispiel für Gelassenheit und Weisheit, das andere auf ihrem eigenen Weg der Selbstbeherrschung und inneren Freiheit inspiriert. Mit der Integration dieser zeitlosen Prinzipien des Stoizismus in Dein tägliches Leben wirst Du zu einem wahren Meister Deines Schicksals werden.

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