Der Unterschied zwischen dem Denken in Werten und in Emotionen
Es ist ein klarer, kalter Apriltag und dein Wecker klingelt morgens um 5:00 Uhr.
Du schaust aus dem Fenster nach draußen und spürst intuitiv, wie kalt es draußen ist.
Du musst eine Entscheidung treffen.
Der Kälte trotzen, joggen gehen, weil du es dir vorgenommen hast.
Oder ins warme, gemütliche Bett zurückkuscheln und hoffen, dass du es schaffst, später am Tag ins Fitnessstudio zu gehen?

Das Dilemma
Das genau ist der Unterschied zwischen dem Denken in Emotionen oder in Werten.
Dein erster Impuls wird sein, im Bett zu bleiben –wenn du emotionsbezogen denkst.
Wertebezogenes Denken stellt deine Fitnessziele in den Vordergrund. Du ziehst eine warme Jacke an und rennst los.
Du verfolgst ja ein Ziel.
Emotionsbezogenes Denken ist die Art von Entscheidungsfindung, die stark von unseren aktuellen Gefühlen beeinflusst wird.
Wertebezogenes Denken stellt unsere Grundwerte und Verpflichtungen in den Vordergrund.
Im folgenden Beitrag gehen wir auf die Hauptunterschiede zwischen diesen beiden Ansätzen ein, erkennen ihre Vor- und Nachteile und stellen fest, wie sich die beiden Verhaltensweisen auf unser Selbstvertrauen auswirken.
Und das tun sie gewaltig.
Emotionsbezogenes Denken bedeutet, den Launen des Augenblicks zu folgen

Wenn du emotionsbezogen denkst, triffst du Entscheidungen hauptsächlich auf der Grundlage deines aktuellen emotionalen Zustands und deiner unmittelbaren Wünsche.
Das ist eine durchaus verführerische und zu akzeptierende Denkweise, bringt sie doch kurzfristig Komfort und Zufriedenheit und hat Vorrang vor langfristigen Zielen und Werten.
In dem zuvor erwähnten Szenario ist deine Entscheidung, im Bett zu bleiben, weil es sich warm und gemütlich anfühlt, ein Paradebeispiel für emotionsbezogenes Denken.
Was sind die Vorteile, wenn du emotionsbezogen denkst?
Ganz klar:
– Sofortige Befriedigung.
– Sofortige Freude und Erleichterung.
– Vermeidung von momentanem Unbehagen.
– Es fühlt sich gerade einfach gut an.
Und dagegen kann niemand etwas sagen, oder das schlecht finden.
Tatsächlich ist diese Denkweise vordergründig angenehm. Sie wird dich aber auf lange Sicht nicht wirklich weiterbringen.
Auch klar:
Du hast weniger Stress: Indem du den kurzfristigen Komfort durch emotionsbezogenes Denken bevorzugst, reduzierst du Stress und Ängste, die mit herausfordernden oder unangenehmen Aufgaben verbunden sind.
Es ist eine Flucht vor der Verantwortung für dein Leben.
Du bleibst flexibel:
Emotionsbezogen zu denken macht dich anpassungsfähig, weil du, wie ein Chamäleon auf deine sich ständig ändernden emotionalen Zustände reagierst.
Du wirkst spontan und eventuell ergeben sich dadurch angenehme, ungeplante Erlebnisse.
Und was sind die Nachteile?
Du untergräbst deine Werte:
Mit emotionsbezogenem Denken stehst du oft im Widerspruch zu deinen Grundwerten und langfristigen Verpflichtungen.
Wenn du immer wieder dem kurzfristigen Vergnügen konsequent den Vorrang vor deinen Werten einräumst, untergräbst du langfristig das Vertrauen in dich selbst.
Dein Gehirn traut dir nicht mehr.
Du entscheidest impulsiv:
Emotionsbezogene Entscheidungen werden aus einem Impuls heraus getroffen und können daher auch ziemlich irrational sein.
Das kann später dazu führen, dass du diese Entscheidungen bedauerst.
Diese Impulsivität behindert dein persönliches Wachstum und das Erreichen deiner Ziele.
Dein Fokus ist auf Kurzfristigkeit eingestellt:
Emotionsbezogenes Denken beinhaltet immer die Tendenz, die Gegenwart auf Kosten der Zukunft zu priorisieren.
Es behindert den Fortschritt bei der Erreichung langfristiger Ziele behindern und deine persönliche Entwicklung.
Wertebezogenes Denken: Deine Grundüberzeugungen leiten dich

Wertebezogen zu denken heißt, deine Entscheidungen so zu treffen, dass sie mit deinen Grundwerten, Prinzipien und langfristigen Verpflichtungen im Einklang stehen.
Dabei achtest du darauf, dem den Vorrang zu geben, was dir wirklich wichtig ist, und nicht dem, was sich im Moment angenehm anfühlt.
Was sind die Vorteile wenn du wertebezogen denkst?
Konsequente Ausrichtung auf deine Ziele:
Du stellst sicher, dass dein Handeln im Einklang mit deinen langfristigen Zielen und Werten steht.
Du stärkst das Engagement für persönliches Wachstum, Gesundheit und andere wichtige Aspekte des Lebens.
Es steigert dein Selbstvertrauen:
Wenn du alle Entscheidungen in Übereinstimmung mit deinen Werten und Zielen triffst, stärkst du Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein.
Du bist dir sicher, dass du immer und jederzeit die Fähigkeit hast, deine Verpflichtungen einzuhalten.
Es ist langfristig erfüllend:
Wertebezogene Entscheidungen führen zu größerer langfristiger Erfüllung und Zufriedenheit.
Du gibst deinem Leben damit Sinn und Zweck.
Und was sind die Nachteile?
Es kann kurzfristig unbehaglich werden:
Wertebezogene Entscheidungen haben manchmal kurzfristiges Unbehagen oder Schwierigkeiten zur Folge.
Das ist herausfordernd, insbesondere, wenn unmittelbare kurzfristige Versuchungen oder Verlockungen winken.
Du kollidierst mit deinen Emotionen:
Wertebezogenes Denken kann zu Konflikten mit deinen aktuellen emotionalen Zuständen führen.
Du musst Entscheidungen treffen, die sich im Moment vielleicht nicht gut anfühlen, die aber mit deinen tieferen Prinzipien im Einklang stehen.
Starrheit und Sturheit droht:
Die Überbetonung wertebezogenen Denkens kann zu Starrheit und Inflexibilität führen.
Es kann schwierig für dich werden, dich an veränderte Umstände anzupassen oder neue Erfahrungen zu machen.
So baust du Vertrauen zu dir selbst auf:
Deine Entscheidungen entweder aufgrund von Werten oder Emotionen haben immer Auswirkungen auf Dein Selbstvertrauen.
Jedes Mal, wenn du eine Entscheidung triffst, die mit deinen Werten übereinstimmt, stärkst du dein Selbstvertrauen.
Umgekehrt untergräbt die konsequente Bevorzugung emotionaler Bequemlichkeit gegenüber deinen Werten dein Selbstvertrauen.
Betrachten wir das Prinzip anhand eines treuen Freundes.
Wenn der Freund seine Versprechen und Verpflichtungen konsequent einhält, vertraust du ihm irgendwann bedingungslos.
Du weißt, dass du dich auf ihn verlassen kannst.
Jetzt wendest du dieses Konzept und die daraus gewonnene Erkenntnis auf dich selbst an.
Wenn du konsequent nach deinen Werten handelst, lernt dein Gehirn, dir zu vertrauen.
Es erkennt dich als zuverlässige und engagierte Person an.
Dieses Vertrauen bildet die Grundlage des Selbstvertrauens.
Hört sich verrückt an, ist aber so.
Mein persönlicher Weg
Ich setze bei mir schon länger den Weg des wertebezogenen Denkens um, weil ich erkannt habe, dass mich das meinen Zielen und Überzeugungen schneller näherbringt, als das emotionsbezogene Denken.
Das soll nicht heißen, dass nicht auch immer mal wieder eine emotionale Entscheidung fällt, aber meistens in Bereichen, die fernab meinem Erfolgsweg liegen.
Wie ich die Umstellung geschafft habe, will ich dir kurz erläutern.
Wenn du wegkommen willst vom emotionsbezogenen hin zum wertebezogenen Denken, ist es wichtig, dass du deine Einstellung zu deinen Emotionen veränderst.
Das ist ein schrittweiser Prozess, für den du dir Zeit geben musst.
So fängst du an:
Selbstbewusstsein entwickeln:
Identifiziere deine wirklichen Grundwerte und deine langfristigen Verpflichtungen, die du mit dir selbst eingehst.
Was ist dir im Leben wirklich wichtig?
Dieses Bewusstsein ist der erste Schritt, um wertebezogene Entscheidungen zu treffen.
Die Politik der kleinen Schritte:
Nimm dir nicht zu viel vor, sondern beginne mit kleinen, überschaubaren Aktionen, die du mit deinen Werten in Übereinstimmung bringst.
Das können alltägliche Gewohnheiten oder Verpflichtungen sein (Fitness; nur 2 Tassen Kaffee täglich statt 5), die dich nicht überfordern und die du realistisch einhalten kannst.
Bleib dran:
Der wichtigste Schlüssel ist Beständigkeit.
Triff deine wertebezogenen Entscheidungen, auch wenn Sie auf heftigsten, emotionalen Widerstand stoßen.
Lass dich von deinen Emotionen nicht überwältigen.
Sei aufmerksam:
Achte auf deine Emotionen und deren Einfluss auf deine Entscheidungen.
Aufmerksamkeit gibt dir den Raum, Distanz zwischen Reiz und Reaktion zu schaffen und lässt dich deine Handlungen bewusst wählen.
Das breite Kreuz:
Wertebezogene Entscheidungen bringen oft Unbehagen oder Rückschläge mit sich, besonders am Anfang.
Nimm diese Herausforderungen als Chancen für Wachstum und Lernen.
Liebe dich selbst:
Sei stets freundlich zu dir selbst.
Wenn du mit dir selbst freundlich umgehst, wirst es dir leichter fallen, anzuerkennen, dass es schwierig sein kann, wertebezogene Entscheidungen zu treffen.
Es ist aber ein Prozess, der es wert ist, verfolgt zu werden.
Fazit
Wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen, sind wertebezogenes und emotionsbezogenes Denken zwei unterschiedliche Ansätze mit jeweils eigenen Vor- und Nachteilen.
Das emotionsbezogene Denken sorgt für sofortige Befriedigung kurzfristiger Wünsche und Ansprüche, steht jedoch oft im Widerspruch zu deinen langfristigen Zielen und Werten und untergräbt letztendlich das Selbstvertrauen.
Im Gegensatz dazu richtest du mit wertebezogenem Denken dein Handeln an deinen Grundprinzipien aus.
Das stärkt dein Selbstvertrauen und steigert deine Zielstrebigkeit.
Wenn du dir selbst vertrauen willst, musst du die Auswirkungen deiner Entscheidungen auf deine Beziehung zu dir selbst erkennen.
Wenn du bei Entscheidungen immer deine Werte und Prinzipien im Blick hast, sendest du damit eine starke Botschaft an dein Gehirn: Ich bin ein zuverlässiger, engagierter Mensch, der in der Lage ist, seinen Verpflichtungen nachzukommen.
Diese Denkweise bildet die Grundlage des Selbstvertrauens und lässt dich die Herausforderungen des Lebens belastbar und zielstrebig angehen.
Wenn also dein Wecker das nächste Mal an einem kühlen Morgen um 5:00 Uhr klingelt, denk daran, wie wichtig die Entscheidung ist, die du dann triffst, und welchen Einfluss sie auf dein Selbstvertrauen hat.
In diesem Raum zwischen Reiz und Reaktion liegt dein Wachstum und deine unbegrenzte Freiheit.

Fragen zum Nachdenken:
Wertebezogenes Denken:
Hast du schon einmal eine Entscheidung getroffen, die perfekt zu deinen Grundwerten und langfristigen Zielen passte? Wie hast du dich dabei gefühlt?
Kannst du dich an Zeiten oder Ereignisse erinnern, in denen du im Einklang mit deinen Werten gehandelt hast, auch wenn es herausfordernd oder unangenehm war? Wie hat sich das auf dein Selbstvertrauen ausgewirkt?
Verfügst du über klare, definierte Werte, die deine Entscheidungen und Handlungen im Leben leiten? Wenn nicht, wie könnte dir die Definition deiner Werte dabei helfen, sinnvollere Entscheidungen zu treffen?
Emotionsbezogenes Denken:
Denke an eine Entscheidung, die du ausschließlich aufgrund unmittelbarer Gefühle oder Bequemlichkeit getroffen hast. Hat es deine langfristigen Ziele oder Werte beeinflusst?
Hast du jemals Bedauern empfunden, nachdem du eine spontane, von deinen Emotionen getriebene Entscheidung getroffen hast? Was hast du aus dieser Erfahrung gelernt?
In welchen Situationen bist du am anfälligsten für emotionsbasiertes Denken? Warum neigen diese Emotionen dazu, deine Werte und langfristigen Verpflichtungen außer Kraft zu setzen?
Schlussfolgerungen für dich:
Welche Schlussfolgerung ziehst du, nach diesem Beitrag? Welcher Ansatz passt besser zu deinen persönlichen Zielen und deinem Wachstum?
Kannst du Situationen in deinem Leben identifizieren, in denen emotionsbezogenes Denken dein Selbstvertrauen oder deine langfristige Entwicklung beeinträchtigt haben?
Welche Erkenntnisse aus dem Beitrag wirst du nutzen, um deine Entscheidungsprozesse zu verbessern und mehr Zielstrebigkeit und Selbstvertrauen zu erreichen?
Finde heraus, wo du stehst:
Nimm dir einen Moment Zeit, um über deine jüngsten Entscheidungen nachzudenken. Waren oder sind sie überwiegend wertebezogen oder emotionsbezogen? Wie beeinflusst dies deine allgemeine Zufriedenheit und dein Selbstvertrauen?
Berücksichtige einmal deine langfristigen Ziele, was Gesundheit, Karriere, Beziehungen oder persönliche Entwicklung angeht. Sind deine aktuellen Entscheidungen auf diese Ziele ausgerichtet oder werden sie von unmittelbaren Emotionen bestimmt?
Die Entscheidung zum Übergang vom emotionsbezogenen zum wertebezogenen Denken:
Wenn du bei dir eine Tendenz zum emotionsbezogenen Denken erkennst und das ändern willst, welche Schritte kannst du unternehmen, um zu einer wertebasierten Entscheidungsfindung überzugehen?
Wie kannst du ein unterstützendes Umfeld schaffen, das wertebezogene Entscheidungen fördert und dein Selbstvertrauen stärkt?
Gibt es bestimmte Praktiken wie Achtsamkeit oder Selbstmitgefühl, die du mehr in Leben integrieren könntest, um die Kluft zwischen deinen Werten und Emotionen zu überbrücken?
Die Abwägung:
Wenn du die im Artikel vorgestellten Vorteile des wertebezogenen und emotionsbezogenen Denkens abwägst, welche Seite erscheint dir derzeit als vorteilhafter für dein persönliches Wachstum und dein Wohlbefinden?
Siehst du Situationen, in denen emotionsbezogenes Denken doch eine wertvolle Rolle spielen könnte, auch wenn du eine wertebezogene Entscheidungsfindung anstrebst?
Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen wird dir ein tieferes Verständnis deiner eigenen Entscheidungsmuster und deren Zusammenhänge ermöglichen.
Formuliere damit deinen Weg, wie und wann du deine Entscheidungen mit deinen Werten in Einklang bringst und letztendlich dein Selbstvertrauen und deine langfristige Erfüllung steigern kannst.